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Mittwoch, 27. August 2014

Gone Baby Gone

Ben Affleck nimmt uns in Gone Baby Gone in den Arbeitervorort Dorchester bei Boston mit. Amerikaner sind der Meinung, dass es in den USA keine Slums gäbe. Ich aber habe solche in der South Bronx, auf den Keys und in Los Angeles gesehen. Sie unterscheiden sich unerheblich von jenen in Westafrika, die ich zum Beispiel in Ghana mehrfach besucht habe. Die Geschichte basiert auf einer Novelle von Dennis Lehane gleichen Namens wie der Film.

Nun, in Afflecks Film geht es nicht um Slums. Es geht um das 4 Jahre alte Mädchen
Amanda McCready, das man der Junkymutter aus den Armen gerissen hat und es versteckt. Der Mutter ist das so ziemlich egal, auch wenn sie vor der Medienmeute so tut als ob sie entsetzlich verzweifelt wäre. Es interessiert sie eigentlich nur, wie man aus der Katastrophe Kaüitl schlagen könnte. Doch das tun andere auch und zwar solche, von denen man es eher weniger erwartet. Nicht nur Ed Harris spielt als Polizist eine zwielichtige Rolle, sondern auch aus Morgan Freeman wird man sehr lange nicht schlau.

Die ganze Geschichte ist eine einzige Intrige, die in einer solchen Dichte eben nur in Gesellschaften möglich ist, die auf engem Raum den täglichen Horror der absoluten Armut und Perspektivenlosigkeit organisiert.
Affleck schafft es in seinem Erstling als Feature-Film-Regiesseur die allumfassende Beengtheit und Desillusionierung der irisch-afro-amerikanischen Community in einer dichten Geschichte darzulegen. American way of life ist das nicht.

Für diese Arbeit gebe ich 3.5 Sterne.

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