Ben Affleck nimmt uns in Gone Baby Gone in den Arbeitervorort Dorchester bei Boston mit.
Amerikaner sind der Meinung, dass es in den USA keine Slums gäbe. Ich
aber habe solche in der South Bronx, auf den Keys und in Los Angeles
gesehen. Sie unterscheiden sich unerheblich von jenen in Westafrika, die
ich zum Beispiel in Ghana mehrfach besucht habe. Die Geschichte basiert auf einer Novelle von Dennis Lehane gleichen Namens wie der Film.
Nun, in Afflecks Film geht es
nicht um Slums. Es geht um das 4 Jahre alte Mädchen Amanda
McCready, das man der
Junkymutter aus den Armen gerissen hat und es versteckt. Der Mutter ist
das so ziemlich egal,
auch wenn sie vor der Medienmeute so tut als ob sie entsetzlich
verzweifelt wäre. Es interessiert sie eigentlich nur, wie man aus der
Katastrophe Kaüitl schlagen könnte. Doch das tun andere auch und zwar
solche, von denen man es eher weniger erwartet. Nicht nur Ed Harris
spielt als Polizist eine zwielichtige Rolle, sondern auch aus Morgan
Freeman wird man sehr lange nicht schlau.
Die ganze Geschichte ist eine einzige Intrige, die in
einer solchen Dichte eben nur in Gesellschaften möglich ist, die auf
engem Raum den täglichen Horror der absoluten Armut und
Perspektivenlosigkeit organisiert.
Affleck schafft es in seinem Erstling
als Feature-Film-Regiesseur die allumfassende Beengtheit und Desillusionierung der
irisch-afro-amerikanischen Community in einer dichten Geschichte darzulegen.
American way of life ist das nicht.
Für diese Arbeit gebe ich 3.5 Sterne.
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