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Sonntag, 14. April 2013

Was, wenn einem all die gelesenen Bücher und angeschauten Filme verloren gehen?

Irgend einmal im Verlaufe des Lebens fangen all die gelesenen Bücher und angeschauten Filme zu verblassen. Wirklich, ich kann es beschwören. Welch untröstlicher Verlust! Oder geht das, was einem beim Studium wichtig war, was man verstanden hat, nie mehr verloren, weil es Teil der ganzen Persönlichkeit geworden ist? Das wäre zu hoffen. Sonst wäre ja die investierte Zeit verlorene Zeit gewesen. Was wäre dann Bildung?

Ich fange dieses Tagebuch an im Jahr in dem ich 60 Jahre alt werde. Ich schaue vorwärts und plane das dritte Drittel meines Lebens. Dazu soll gehören, dass all das was mich beschäftigte und prägte festgehalten werden soll für all jene die es interessieren wird. Aber ich schaue nicht nur zurück, denn ich will weiter Leser sein und Kinogänger. Ich fange jeden Film, glaubt mir. Seit ich denken kann.

Damals war der Kinobesuch noch in Jahres-Highlight. Mehr als dreimal pro Jahr lag das nicht drin. Im Kinosaal in meinem Dorf, Derendingen, wenige Kilometer von Solothurn weg, zeigten die alles was das Filmschaffen damals hergab. Kinder- und Heimatfilme, selbstverständlich. Nach Solothurn nahmen mich meine Eltern nicht mit. Das war ihnen vorbehalten an Silvester, wenn sie sich in Schale und Deuxpièce stürzten. Derweil sass ich mit Grossmutter vor dem Schweizer Schwarzweiss-Fernseher und schaute Lassie oder Fury. Und der Rote Korsar. Der noch nicht rot war, sondern grau. Was ich noch nicht verstand.

Ich bin in diesen Wochen daran, all die Filme zusammenzutragen, die ich in 60 Jahren gesehen habe. Darüber werde ich später bloggen. Nun hoffe ich, dass ich die Konsequenz aufbringen werde, die es braucht, um einen Blog zum Fliegen zu bringen. Ein riesiger Aufwand mit ungewissem Ausgang. Bei 6 Mia. Erdenbewohner werde ich sicher dem einen oder anderen eine Freude machen können und für ihn oder sie einen Schatz heben. Das wäre wunderbar.