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Donnerstag, 18. September 2014

Der Kreis

Der Kreis ist der einzige Schweizer Film im Jahr 2014, den ich gesehen habe. Ein gelungener Film zwischen Dokumentation und Fiktion über die Geschichte einer schwulen Männerbeziehung in einer Zeit, in der solche Beziehungen nicht nur in der Schweiz als Verbrechen empfunden und behandelt wurden.

Der Film schildert die Hintergründe, vor der zwei Männer unterschiedlicher Herkunft und Erziehung versuchen in eine Beziehung zu kommen und Liebe zuzulassen. Die Männer sind Ernst Ostertag und Röbi Rapp, die später als erstes verheiratetes schwules Paar in der Schweiz bekannt wurden und bis zum heutigen Tag ein Paar sind. Sie treten dann auch als Zeitzeugen im dokumentarischen teil des Filmes auf.

Was den Film eindrücklich macht, ist die dokumentarische Dichte der Fakten über die 50er und 60er Jahre in der liberalen Schweiz. Von liberal war allerdings wenig zu spüren in der damaligen protestantischen Zwinglistadt Zürich.

Ich belohne den Film von Stefan Haupt für seinen Mut und sein Fingerspitzengefühl Fiktion und Dokumentation ineinander fliessen zu lassen mit viel Respekt. Hier ist eine Kunst zu sehen, von der man sich wünschen würde, sie würde weiter gepflegt.

Mein LetterboxD-Rating: 4 Sterne.

Nachtrag:

Heute (25. Februar 2015) meldet Urs Frey, einer der Partner der Contrast Film, dass es ihnen gelungen sei, "Der Kreis" Netfilx zur Distribution zu überlassen. Das ist ein sensationeller Erfolg nun auch auf der wirtschaftlichen Ebene. Herzliche Gratulation an alle  Beteiligten!



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