Wenn der Republikaner Clint Eastwood einen Kriegsfilm dreht und ihn American Sniper, mit Bradley Cooper in der Hauptrolle, nennt, dann geht man da mit den Vorurteilen "Heldenepos" und "Patriotische Elogie" ins Kino. Und man wird nicht eines anderen belehrt. Leider, denn Eastwood hat schon einen eindeutigen Anti-Kriegsfilm abgeliefert: Flags from our Fathers.
Allerdings, in American Sniper ist der Held nicht einfach ein Held, sondern ein Mensch, eine Rolle an der man sich reiben kann. Das Primat der Gewalt ist beim demokratischen Staat. Dieser Staat aber delegiert den Vollzug seiner Gewalttätigkeit an Menschen und die tun dann ihren Job. Dabei frägt der Staat nicht, und erprüft nicht, und wägt nicht ab, was mit solchen Menschen dann wirklich geschieht. In solchen Filmen stehen die Täter, die in der Folge auch Opfer sind, immer alleine da. Daraus besteht der Hauptkonflikt solcher Movies.
Allerdings, in American Sniper ist der Held nicht einfach ein Held, sondern ein Mensch, eine Rolle an der man sich reiben kann. Das Primat der Gewalt ist beim demokratischen Staat. Dieser Staat aber delegiert den Vollzug seiner Gewalttätigkeit an Menschen und die tun dann ihren Job. Dabei frägt der Staat nicht, und erprüft nicht, und wägt nicht ab, was mit solchen Menschen dann wirklich geschieht. In solchen Filmen stehen die Täter, die in der Folge auch Opfer sind, immer alleine da. Daraus besteht der Hauptkonflikt solcher Movies.
Eastwood's Sniper geht dreimal in den Irak und killt dort auf Distanz 160 Menschen, von denen wir die Gründe, warum sie vor den Lauf des staatlich lizenzierten Killers geraten, nichts erfahren. Es ist ja auch Krieg und im Krieg gibt es Opfer. Opfer, die uns nicht zu interessieren haben. Denn nur ein toter Terrorist ist ein guter Terrorist. Mehr gibt es zu ihm und seinen Umständen nicht zu sagen.
Eastwood ist ein Meister seiner Kunst und darum gibt es in diesem Film auch meisterhafte Wendungen und eine meisterhafte Inszenierung. Er organisierte einen beängstigenden Symbol schwangeren Wüstensturm, in dem sich die amerikanischen Soldaten verirren und jede Orientierung verlieren. Damit bricht Eastwood die patriotische Attitüde, die an dieser wahren Geschichte anhaftet. Wüstensturm ist die totale Desorientierung, die naturgegebene Sinnlosigkeit, die zerstörende Kraft durch Milliarden von Sandkörner die in Schallgeschwindigkeit durch die Luft jagen. Der Wüstensturm macht den Film American Sniper zum Anti-Kriegsfilm.
Kriegsfilmen gebe ich aus Prinzip nicht mehr als drei Letterboxd-Sterne, diese aber hat dieser Film verdient, sowieso mit dem Komödianten Cooper in einer gewandelten Rolle. Und meine Vorurteile habe ich auch etwas relativiert.
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