Translate

Sonntag, 8. März 2015

Sling Blade

Eine dichte Sozialstudie über den geistig behinderten Karl, der als Jüngling seine Mutter und deren Liebhaber mit einer Sichel (Sling Blade) umbrachte. Ein fataler Irrtum, wie er dann später in der psychiatrischen Klinik lernte. Viele Jahre später wurde er aus der Klink als "geheilt" entlassen, um ein "normales bürgerliches" Leben zu führen. Das liess sich auch gut an, obwohl der völligen Unterstützung beraubt und überhaupt nicht auf ein Leben da draussen vorbereitet. Und es kommt wie es kommen muss. Er gerät wieder in eine kleinkarierte und komplett vermiefte Lage und die Geschichte entwickelt sich zu einem unentrinnbaren Sog.

1995 schrieb, drehte und spielte Billy Bob Thornton diesen langsamen, eindringlichen Film. Mit 860'000 $ verbrauchte Thornton ein "Schweizer Budget" und erntete bis 1997 24.5 Mio. $ alleine in den USA. Nun wird der Film über die digitalen Kanäle neu aufgelegt.

Der Film hat nichts an Aktualität verloren. Das Problem der sozialen Verwahrlosung der Unterschicht ist nicht ausgeräumt. Im Gegenteil. Austeritätspolitiken in den westlichen Gesellschaften sorgen für die Verschärfung der sozialen Unterschiede. Eine Entwicklung, die mit Sicherheit keine Rücksichten auf die Schwächsten in den Gesellschaften nimmt.


Thorntons Film ist auch ein Buddy Movie, tauchen doch in Kürzestrollen Robert Duvall und Jim Jarmusch auf.

Der für mich überraschende Independent Film verdient 4 Sterne.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen