Der belgische Regisseur Erik Van Looy zieht in seinem englischen Remake von The Loft ein echtes, auf weite Phasen ein spannendes Vexierspiel auf.
Fünf treulose Ehegatten kaufen sich ein gemeinsames Liebesnest für die Realisierung ihrer schärfsten Träume. Das geht so lange gut, bis sie eine mit Handschellen ans Bett gefesselten, scheinbar toten Frau finden. Einer von ihnen muss offensichtlich durchgedreht haben. Schliesslich gibt es nur fünf Schlüssel zur Loft. Der Film dreht sich nun kammerspielmässig umgesetzt um die Frage, wer der Mörder war.
So einfach ist der Plot. Komisch ist, dass Van Looy trotzdem zu erzählerischen Tricks greifen muss, die derart durchsichtig oder widersprüchlich sind, dass man als Zuschauer um Durchhänger nicht herum kommt. Ohne viel zu verraten, sei hier kritisiert, dass falsche Spuren legen vielleicht eher etwas für Vorpubertierende ist, nicht aber für durchschnittlich wache Zeitgenossen. Irgendeinmal langweilen einen die falschen Fährten. Ärgerlich wird es dann, wenn die ermittelnden Kriminalbeamten so hilflos wirken, dass die dann irgend einmal im Dialog selber feststellen müssen, dass sie nicht so doof sind. Das ergibt den einzigen Lacher in diesem Film, der ernsthaft ein Thriller sein möchte.
Das schafft er schon deshalb nicht wirklich, weil dem Kameramann offensichtlich jedes Talent abgeht, die Bilder in einem echten Thrill festzuhalten. Darum hier der Fernrat: Schaut euch bei Hitchcock um, der wusste mit minimalsten Mitteln, wie man eine simple Geschichte mit wenigen Kameraeinstellung auf Hochspannung trimmte.
Mein LetterboxD-Verdikt: 2 Sterne.
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